Besteck-Geflüster

Dienstag, 15.Juli 2008

Wie schafft man es, äußerst hilfsbereite Mitsegler keinesfalls in ihrem Betätigungsdrang einzuengen, lediglich die Richtung Ihres Tuns etwas umzulenken? Konkret: Ein bereits gedeckter Frühstückstisch bei Augenaufschlag ist natürlich genial, aber die Augen nur deshalb aufzuschlagen, weil Mikado-Spielen mit 120 Teilen massiven Essbestecks im klangverstärkenden Hohlkörper eines GFK-Bootes selbst Tote weckt, ruft den Diplom-Psychologen auf den Plan. Lösung: Schick den Kandidaten doch frisches Brot holen ans Ende des Dorfs …

Da selbst das Einholen noch weiterer Wetterberichte aus unterschiedlichen Quellen keine bessere Prognose erbringt, besorgen wir uns 2 Mietwägen und machen das griechische Hinterland unsicher. Wieder mal beweist sich, wie unterschiedlich doch die Eindrücke von See aus und dann im Inneren des Landes selbst sein können. Tief beeindruckt uns die abwechslungsreichen Formationen des Geländes (unerbittlich treiben wir unsere Puntos so manch Hügel rauf), Flora und Fauna (klapperdürre Ziegen, die Straße versperrende Kuhherden, vor Dreck strotzende Wild(Haus-)schweine, lärmende Zikaden, prähistorisch anmutende Riesenwespen, etc.) und die Freundlichkeit der Bevölkerung.

Flora

Nicht zu übersehen ist aber auch die Armut in den Gegenden, wo keine natürliche Wasserquelle vorhanden, kein Tourismus Beschäftigung verschafft, wo Erdbeben ganze Dörfer fast vollständig dem Erdboden gleich gemacht haben und nur noch die Alten ihr kärgliches Dasein fristen.

Erdbeben

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